Sunday, December 31, 2006

Besuch aus Deutschland!



Lang hat es gedauert, bis mich hier jemand aus Deutschland besuchen kam, und ich kann es verstehen, bei der Reisedauer und den Preisen. Aber seit gestern ist Marek da, nach einer 19-Stunden-Eurolines-Busfahrt. Ich habe ihm bereits sämtliche Sehenswürdigkeiten der Stadt gezeigt, aber weit mehr als Strand, Öresund-Brücke, Turning Torso und Gustaf-Adolfs-Torg haben ihn die Schwedinnen beeindruckt, aus dem H & M habe ich ihn fast nicht mehr herausbekommen. Abends dann ein paar Bierchen und anschließend ins "Kulturbolaget". Dort spielte eine Band 80er-Jahre-Hardrock. Und die jungen Schweden hatten sich alle wie Axl Rose in seinen besten Zeiten verkleidet. Ein bisschen schräg zwar, aber nicht unlustig. Leider haben wir den letzten Bus verpasst und mussten bei strömendem Regen heimlaufen. Jetzt kennt auch Marek das wechselhafte Malmöwetter. Heute ging die Besichtigungstour (bei strahlendem Sonnenschein) weiter, für abends habe ich uns zum Silvesterdinner im Rönnen angemeldet. Das Ganze wird von Spaniern organisiert, beginnt daher erst um neun und ich sehe keine Chance, dass wir bis Mitternacht in Kopenhagen sind. Ist aber eigentlich egal, die Züge fahren die ganze Nacht... Vielleicht bleiben wir auch in Malmö, für die Morgenstunden wurde eine Sturmwarnung ausgegeben.
Zum Glück gibt´s "Dinner for one", die obligatorische Silvestersendung inzwischen auch bei YouTube. Einfach dem Link folgen, viel Spaß!



Thursday, December 28, 2006

Schöne neue Bibliothekenwelt

Heute war ich den ganzen Tag in der (fast leeren) Uni-Bib und habe mir noch ein bisschen theoretisches Futter für meine Hausarbeit besorgt. Ein Buch abgeholt, eines abgegeben, beides am Automaten, wie es sich in Schweden gehört. Wer nun befürchtet, dass angesichts dieser Technisierung keine Menschen mehr in der Bib arbeiten, täuscht sich. Die stehen an "Helpdesks" rum und sind, wie der Name schon sagt, sehr hilfsbereit. Wer will, kann sich sogar einen "Librarist on demand" bestellen, der einem dann mehrere Stunden bei der Literaturrecherche hilft. Das halte ich allerdings für stark übertrieben, denn so viele "richtige" Bücher gibt es hier gar nicht mehr. Die meisten Standardwerke sind als "E-Books" erhältlich, aber wer will schon 300 Seiten am Bildschirm lesen?
Abends dann Fußball-WM-Chronik im schwedischen Fernsehen! Sehr schön, nur viel zu kurz. Liegt wohl daran, dass Schweden im Achtelfinale ausgeschieden ist. Das Spiel Deutschland - Schweden wurde mit dem deutschen Original-Kommentar und schwedischen Untertiteln gezeigt! Sonst gab es die ganzen deutschen Tore, alle mit Rammstein untermalt. Manche Szenen hätten aber schon etwas filigranere Musik verdient gehabt...

Wednesday, December 27, 2006

Ein vergessener Krieg auf einem vergessenen Kontinent?



Nach einigen faulen Tagen ist es nun an der Zeit, wieder etwas für die Uni zu tun. Ich habe mein geplantes Hausarbeitsthema (Das Tagebuch der Anne Frank als Geschichtsbuch) über den Haufen geworfen und werde aus aktuellem Anlass über die Somalia-Berichterstattung (Foto: AP) schreiben. Dafür habe ich heute die Online-Archive der Süddeutschen Zeitung, der Times, der Los Angeles Times und der schwedischen Dagens Nyheter durchforstet. Die ersten Ergebnisse sind durchaus interessant. So wurde in der LA Times vor dem 21. Dezember 2006 überhaupt nicht über die Lage in Somalia berichtet, die Süddeutsche kam 2006 insgesamt auf 20 Berichte (jeweils zehn Print und online), die Times auf 32 und die Dagens Nyheter auf stattliche 79! Wenn mich mein bisheriger Eindruck nicht trügt, wusste der schwedische Zeitungsleser zu jeder Zeit über die Entwicklungen in Somalia Bescheid, während die Amerikaner und Deutschen von ständigen Kämpfen mit jeweils Dutzenden Toten, begleitet von Hungersnot und Dürre, kaum etwas mitbekommen haben.
Wird zwar jetzt alles etwas aufwändiger als geplant, insbesondere die Analyse der schwedischen Texte, ist aber richtig spannend!

Tuesday, December 26, 2006

Glühweihnachten












Zwei neue Rekorde: Heute habe ich das betrunkenste Mädchen meines Lebens gesehen, Tiina aus Vantaa/Finnland. Ihr Freund Markus tut mir jetzt noch leid...
Weiterhin habe ich den schlimmsten Wein meines Lebens getrunken, produziert in Dänemark, wahrscheinlich aus importierten Trauben. Richtig bäh! Davor gab´s allerdings nur Gutes, wieder mal großes Buffet mit zig Salaten, Braten und Desserts. Danach internationales Trinken vom griechischen Ouzo über deutschen Glühwein bis zum finnischen Wodka. Inzwischen finde ich die meisten Australier richtig gut, manche waren mir anfangs ein bisschen zu derb und auch schwer zu verstehen, Tasmanien halt. Und wenn jemand München für die deutsche Hauptstadt hält, muss ich schon mal schlucken. Aber heute Nacht gab es wirklich wieder viel Spaß mit den Socceroos, das Highlight war eine Runde Aussie rules football mit einem Plastik-Gartenzwerg = Dwarf-Ball. Der musste zwar am Ende etwas bandagiert werden, hat aber nie sein Lächeln verloren! Und zum Abschluss wieder Singen, meine Stimme braucht jetzt aber wirklich mal eine längere Pause.

Monday, December 25, 2006

Eine schöne Bescherung!



















Was habe ich zu Weihnachten bekommen? Einen Flaschenöffner mit Guinness-Emblem. Und um den musste ich noch kämpfen ;-) War trotzdem sehr lustig. Nach einem oppulenten Weihnachtsbuffet mit Börok, Braten, Kartoffelgratin und dutzenden Desserts
ging es ans Geschenke wichteln. Wer das Spiel nicht kennt: Alle sitzen im Kreis, die Geschenke in der Mitte. Wer eine 6 würfelt, darf sich ein Geschenk nehmen. Wenn alle Geschenke weg sind, darf man bei einer 6 Geschenke der anderen stehlen. Ich hatte zwar weniger Glück, habe mich aber weggeschmissen vor Lachen... Danach die obligatorische Singstar-Runde, inzwischen habe ich sogar schon Kylie Minogue drauf. Schließlich haben mir Evie und Floor noch ein paar holländische Schimpfwörter beigebracht: klootzak, kutwijf, potverdorie. In diesem Sinne: Frohes Fest ;-)

Sunday, December 24, 2006

Frohe Weihnachten!


Ich wünsche meiner Familie, allen Freunden, Bekannten und auch denen, die versehentlich in diesem Blog gelandet sind, ein fröhliches, besinnliches und nicht allzu langweiliges Weihnachtsfest!


Und hier die internationale Fassung für meine Leute hier in Malmö:

Idah Saidan Wa Sanah Jadidah! (Arab),
Boas Festas! (Brasilian/Portuguese), Bon Nadal! (Catalan), Feliz Navidad! (Spanish/Chilean), Gun Tso Sun Tan’Gung Haw Sun! (Canton Chinese), Glædelig Jul! (Danish), Fröhliche Weihnachten! (German), Zalig kerstfeest! (Dutch), Merry Christmas! (English), Hyvaa joulua! (Finnish), Zalig Kerstfeest! (Flemish), Joyeux Noel! (French), Kala Christouyenna! (Greek), Nollaig Shona! (Irish), Buone Feste Natalizie! (Italian), Sung Tan Chuk Ha! (Corean), Prieci’gus Ziemsve’tkus un Laimi’gu Jauno Gadu! (Lithuanian), God Jul! (Swedish/Norwegian), Wesolych Swiat Bozego Narodzenia! (Polish)

Wer will, kann nun noch dieses Weihnachtslied der etwas anderen Art mitsingen/Let´s sing along this very special christmas song:


Friday, December 22, 2006

Stefan (nicht ganz) allein zu Haus




Weihnachten kann kommen! Der Kühlschrank ist voll mit guten Sachen, Krabben, Steaks, Pizza, Käse, Würsten und Bier. Außerdem bin ich für Weihnachtsdinner und Mittagessen am ersten Feiertag im Wohnheim Rönnen angemeldet. Wir werden wirklich fast 20 Leute sein! Geschenke werden gewichtelt, Maximalwert 20 Kronen, ich darf also nicht zuviel erwarten...
Unser Wohnheim ist seit heute ziemlich ausgestorben, aber das ist schon okay. Bei der Waschraum-Reservierung habe ich freie Auswahl, im schwedischen Fernsehen laufen die Tage ziemlich gute Filme im englischen Original mit Untertitel und zu lesen habe ich auch genug. An den Feiertagen bin ich im Rönnen und nach den Feiertagen kommen Erik, Hendrik und Ting zurück.
Erik hat es tatsächlich geschafft, zweimal seinen Zug zu verschlafen, die Tickets sind jeweils verfallen und so wurde seine Heimreise ziemlich teuer. Ich habe ihn zwar am Vorabend mit zu einer Feier genommen, aber nicht gezwungen, sechs Bockbier und einen Rum zu trinken. Fühle mich daher unschuldig...
Heute war ich auf dem Weihnachtsmarkt, sehr beeindruckend und doch nicht so verschieden von anderen Großstädten. Würste, Glühwein und viel Kitsch, kein Schnee, tausende blonde Menschen, die mit Einkaufstüten durch die Gegend rennen, endlose Schlangen an den Kassen, Weihnachtsmänner und Panflötisten an allen Ecken. Und Millionen Lichter! Fackeln, Kerzen, Lichterketten. Überall, an Häusern, Bäumen und Hydranten. Habe ich schonmal erwähnt, dass die Schweden total in Kerzen vernarrt sind? Liegt wohl an den kurzen Tagen im Winter.
Ich jedenfalls mittendrin, ohne Hektik habe ich mir das alles angeschaut. Schön! Morgen gehe ich wieder hin.

Tuesday, December 19, 2006

Von Afrika über Lappland nach Spanien


Heute hat sich das frühe Aufstehen wirklich gelohnt. Unser Prof hatte für eine Gastvorlesung die Afrika-Korrespondentin Görrel Espelund eingeladen, eine richtige Power-Frau. Sie berichtet seit 1994 für zwei schwedische und zwei südafrikanische Zeitungen aus sämtlichen Ländern der Sub-Sahara, und das sind immerhin 47! So einen spannenden Vortrag habe ich schon lange nicht mehr gehört. Kaum nachvollziehbar, unter welchen Bedingungen sie arbeitet und welche Risiken sie dabei manchmal eingeht, wenn sie sich etwa von einer Rebellentruppe an eine Bürgerkriegsfront schleusen lässt! Ich habe ihr anschließend mindestens acht Fragen gestellt und war von der Stärke dieser Frau wirklich beeindruckt.
Da sich der Zeitplan etwas geändert hatte, fielen unsere Präsentationen aus. Ich musste meine Kurzgeschichte also nicht vortragen, der Kursleiter bekommt sie nur per Mail.
Am Nachmittag habe ich mich dann als Taxi- und Kurierdienst betätigt, zunächst Amelie, Nadja und Paul zum Bahnhof gefahren und dann Christines Fernsehapparat zu Michelle gebracht, die das gute Stück zum Spottpreis erstanden hat. Auch von Michelle habe ich mich später noch bei einem Bier verabschiedet, sie kommt erst wieder nach Malmö zurück, wenn ich schon weg bin. Weihnachten verbringt sie bei ihren Eltern im finnischen Lappland, nur wenige Kilometer vom Polarkreis entfernt!
Anschließend war ich bei Nachbarin Neslihan zum Abendessen eingeladen, weil sie gelegentlich meinen Drucker benutzen durfte. Türkische Gemüsesuppe mit Reis, sehr feine Sache, wenngleich ich auf Döner gehofft hatte...
Dann ließ ich mich noch kurz bei der Abschiedsfeier der Spanier blicken, aber die haben sich die ganze Zeit auf YouTube spanische Comedy angeschaut, bei der ich viel zu selten die Pointe verstanden habe. Auch Antonio verlässt uns morgen, er war der Erste, dem ich in Malmö begegnet bin. Inzwischen ist er mit Barbara aus Chile zusammen, die Gerüchten zufolge daheim einen Verlobten hat. Dramatisches Finale im vorweihnachtlichen Malmö.

Noch ein Abschied


Morgen geht Chrissy zurück nach Irland. Ich habe sie schnell noch meine Kurzgeschichte über den Nordirland-Konflikt Korrektur lesen lassen, die ich in sieben Stunden vortragen soll. Als Muttersprachlerin und Landeskundige ist Chrissy ja doppelt kompetent. Zum Dank habe ich sie in die Jazzkneipe eingeladen, montags gibt es sonst nur wenige Alternativen. Langsam erkenne ich, dass die Musiker dort nicht nur ein Konzept, sondern es richtig drauf haben und auch "normale" Sachen sehr gut spielen können. Christine hat´s auch gefallen. Sie wird mir fehlen. Nollaig Schona (Frohe Weihnachten)!

Sunday, December 17, 2006

Hausmannskost





Habe heute nur drei Stunden geschlafen, weil ich Phil um 8 Uhr zum Bahnhof gefahren habe. Schade um den Knaben, wirklich eine Seele von einem Menschen...
So vergeht nun kein Tag mehr, an dem man sich nicht von mindestens drei Leuten verabschieden muss. Gestern bei Kirstens "Fairy tale and christmas"-Party, für die ich mir eine juckende und komisch riechende Nikolausmütze besorgt habe, ist der Eindruck entstanden, dass nicht allzu viele Leute über Weihnachten in Malmö bleiben. In meinem Wohnheim sind wir wohl insgesamt nur noch zu dritt, aber mit den ganzen Australiern und einigen Spaniern in Rönnen kann es dennoch einen schönen Weihnachtsabend geben.
Heute Abend fand dann unser wohnungsinternes Weihnachtsessen statt. Erik hatte Dill-Hering mit Kartoffeln zubereitet, Henrik machte einen schwedischen Weihnachtsschinken, Ting eine chinesische Suppe und ich ein Nudel-Lachs-Gratin. Das Essen war wirklich ausgezeichnet. Soll nur mal einer sagen, dass in einem Männerhaushalt nichts Gescheites auf den Tisch kommt und dass leere Bierflaschen nicht auch als Kerzenhalter taugen...

Friday, December 15, 2006

Steaks and Blues


Gestern war ich das erste Mal richtig essen in Malmö. Klingt blöd, aber ich habe tatsächlich meistens selbst gekocht oder bin höchstens mal auf einen Burger zum King. Gestern nun hat Phil beschlossen, zum Abschied mit uns ins Steakrestaurant zu gehen, mit Ting, Michelle und mir. Richtig gut und richtig üppig! Ehe wir widersprechen konnten, hatte er auch schon bezahlt. Danach ging´s in eine hammergeile Blueskneipe - warum kannte ich die bisher nicht? Laut, schmutzig, dunkel, mit den absurdesten Accesoires und Musikinstrumenten an Decken und Wänden - ein Laden mit Charakter. Nur um den Keller des Lokals ragten sich die wildesten Gerüchte - vom SM-Studio bis zum illegalen Pokersaloon. Wir blieben oben - tolle Musik und tolle Atmosphäre...
Michelle ist jetzt mit Phil zusammen. Miserables Timing, übermorgen fliegt er heim. Vielleicht auch besser so, sie ist eines der Mädchen, die man nie für sich alleine hat, um es mal halbwegs diplomatisch auszudrücken...
Heute habe ich erfahren, dass Michelle fünf Instrumente spielt und auch gelegentlich in Bars singt. Im Tausch gegen eine Portion Nudeln und Köttbullar (Hackfleischbällchen) habe ich auch gleich eine Kostprobe bekommen. Wahnsinn! Was für eine Stimme! Warum sind die meisten Skandinavier nur so musikalisch? Sie sollte demnächst für Finnland beim Grand Prix singen - macht auch einfach mehr her als Lordi!

Thursday, December 14, 2006

Ein Bierchen mit Santa Lucia






Fantastischer Abend gestern! Erst das Weihnachtsdinner (Dresscode: "Christmas Glam"), zu dem als Ehrengast auch eine Santa Lucia mit ihren Freundinnen auftauchte. Sehr schön und überhaupt nicht kitschig, wenn sie alle mit ihren weißen Gewändern und Kerzen durch den dunklen Saal schritten und schließlich einige weihnachtliche Lieder auf schwedisch sangen. Wahnsinnsstimmen! Das Essen war okay, aber nichts Spektakuläres, mehr so eine Art Brotzeitbuffet...
Danach ging es ins Student Pub, zur Blow-Out-Party. Unglaublich, wie in Schweden alle abdrehen, wenn das Bier mal ausnahmsweise zu deutschen Preisen verkauft wird. Wir hatten alle sehr viel Spaß und auch Santa Lucia, zwischenzeitlich wieder in zivil, blieb nicht ganz nüchtern...
Im Gegensatz zu meinem Mitbewohner Erik habe ich es heute dennoch in die Uni geschafft, allerdings waren meine Diskussionsbeiträge deutlich kürzer als sonst.
Bilder von gestern habe ich noch keine. Für alle, die nicht genau wissen, wovon ich spreche, habe ich mal ein Bild der offiziellen Santa Lucia von Malmö reingestellt.

Tuesday, December 12, 2006

Hundemüde

Bin richtig geschlaucht. Der Tag hatte es in sich. Fast zehn Stunden Uni, ein Referat, eine Präsentation, Gruppendiskussionen, viele interessante Themen, ein Beispiel friedlicher Koexistenz in Palästina, Anne Franks Tagebücher, Veterans against War, die amerikanische Antikriegssatire "Catch-22"...
Zum Glück bin ich gestern zeitig heim, wir waren abends noch in der Jazzkneipe "Röder Kran". Ist zwar nur bedingt meine Musik, aber die Bandmitglieder wechseln ständig durch und außerdem scheint das Lokal magische Anziehungskraft auf die schöne Frauen von Malmö zu haben. Und angesichts solcher Aussichten kann man sich auch an Jazz gewöhnen...
Heute feiern Babsi und Reini aus Österreich ihre Abschiedsparty. Aber ich habe den Waschraum bis zehn gebucht und bin jetzt schon hundemüde. Bleibe daher wohl daheim.
Denn morgen muss ich wieder mal ein ganzes Buch lesen, ehe abends allerhand geboten ist: Santa Lucia-Lichterprozession, Christmas-Dinner im Student Pub und danach Blow-Out-Party mit Bier zu 15 Kronen...

Monday, December 11, 2006

Sechs-Gänge-Adventsmenü


Wenn Nachbar Phil zum Vorweihnachts- und leider wohl auch schon Abschiedmenü einlädt, darf ich natürlich nicht fehlen. Phil ist zwar in Wales aufgewachsen, hat aber zum Glück die Kochkünste seiner Vorfahren geerbt: Das beste chinesische Essen, das ich je genossen habe. Sechs Gänge, Riesengarnelen, Hähnchen in süß-saurer Sauce, Chili-Bohnen und, und, und. Dazu ein BBC-Weihnachtskonzert aus dem Internet, auch was Schönes.
Als dann Michelle zum Dessert noch Crepes mit Nutella und Vanilleeis aufgetischt hat, wäre ich beinahe geplatzt. Aber ich könnte mir wirklich ein schlimmeres Ende vorstellen...

In der Weihnachtsbäckerei






Friday, December 08, 2006

Viel Freude und ein voller Terminkalender

Die letzten Tage haben dafür gesorgt, dass ich aus dem Freuen gar nicht mehr herausgekommen bin. Erst frohe Kunde aus Eichstätt, meine Diplompraxisarbeit wurde mit einer sensationellen 1,3 bewertet. Und wie ich Schiss vor dem Ergebnis hatte!!!
Pünktlich zum Nikolaus kam dann ein Plätzchen-Päckchen aus der Heimat. So süß...
Aber versucht keinem Schweden oder Chinesen zu erklären, was der Unterschied zwischen Nikolaus und Santa Claus ist - völlig zwecklos.
Gestern dann das Ergebnis meines ersten englisch-sprachigen Essays, über die Nachrichtenwert-Theorie: A (Excellent), und das wird hier wirklich höchstens an zehn Prozent der Kursteilnehmer vergeben. Dazu gab´s einen sehr schönem Bewertungsbogen, 12 Kategorien, man weiß genau, wo man punkten konnte. So etwas würde ich mir in Deutschland auch wünschen.
Da habe ich gestern auch klaglos hingenommen, dass man uns eine Menge Arbeit für die nächsten Tage aufgeladen hat: Bis Dienstag muss ich das Tagebuch der Anne Frank auf Englisch lesen, sind ja nur 340 Seiten... Ebenfalls bis Dienstag soll ich mit Anna und Alisa aus meinem Kurs eine Präsentation zum Palästina-Konflikt vorbereiten. Auch überhaupt nicht komplex, das Thema...
Hinzu kommt Freizeitstress, heute bin ich zu Babsis Geburtstag eingeladen, für morgen habe ich mich zum "Bun baking, candy making and glogg trinking" im Student Pub angemeldet. Glogg ist die schwedische Glühweinversion. Und am Sonntagabend ist wieder "Singstar" angesagt, dieses Mal gibt es ein Schweden-Spezial. Ich will auf jeden Fall "Europe" singen!

Wednesday, December 06, 2006

Ich fühl mich gut - einfach so ;-)

Sunday, December 03, 2006

Plan B


Im Rönnen-Aufzug entdeckt und mit Handy fotografiert...

Malmö, wie es trinkt, singt und lacht

Anstrengendes Wochenende...
Am Freitag neues Trinkspiel gelernt, so ähnlich wie Memory. Phil aus Wales hatte seine halbe Rugby-Mannschaft zu Gast. Ich hatte mir vor acht Jahren in Irland schon mal vorgenommen, nie mehr mit Rugby-Spielern zu trinken. Jetzt weiß ich wieder, warum: Die vertragen einfach zu viel. Sind aber sehr lustige Leutchen. Ich habe Tränen gelacht. Nach 90 Minuten Trinkspiel, das eigentlich als Vorglühen für die Disco gedacht war, konnte ich wieder heim. Ich hatte genug. Völlig angezogen schlief ich bis Samstag 14 Uhr. Und ich hatte noch Glück. Dem einen Waliser, der am Tisch eingeschlafen ist, haben sie die Augenbrauen mit dem Langhaarschneider verziert, ihm dann das T-Shirt hochgezogen und einen Penis in die Brustbehaarung rasiert!!! Harte Sitten...
Gestern dann 70s-Party in Rönnen. Ich war irgendwie noch angeschlagen und habe mich daher um keine Verkleidung kümmern können. Naja, immerhin bin ich in den 70ern geboren.
Ein Schwede hatte 96-prozentigen Alkohol gekauft - in Deutschland. Komische Sache, kein Eigengeschmack und daher sehr gefährlich. Ich habe es nur eins zu fünf mit Sprite gemischt, man trinkt Sprite und merkt erst Minuten später, dass es eigentlich eher Spiritus war...
Plötzlich hat jemand "Singstar" aufgebaut. Wer es nicht kennt: Da muss man in Teams Karaoke singen und bekommt Punkte für alle getroffenen Töne. Ich war zumindest laut und bei Alice Cooper, Queen oder Robin Williams habe ich ganz gut abgeschnitten. Aber am Schluss bekam ich nur noch ätzende Lieder zugelost, Take That, Whitney Houston und Pur! War jedenfalls ein großer Spaß, ich bin noch ziemlich lang geblieben und habe auch nur zwei Stunden geschlafen...
Bilder muss ich bei den anderen einsammeln, habe selbst keine gemacht. Werden nachgereicht.